Vortrag von Schwester Dorothea Rumpf beim KDFB Rhumspringe

Vortrag von Schwester Dorothea Rumpf beim KDFB Rhumspringe

Am 29. Okt. 2019 waren 30 Frauen und erfreulicher Weise sogar 1 Mann der Einladung des Frauenbundes zum Nachmittagskaffee, mit anschließendem Vortrag zum Thema „Glauben teilen / weitergeben“, gefolgt.
Zum 2. Mal sei sie nun schon in Rhumspringe. Aber sie habe zum heutigen Thema kein fertiges Konzept -wie das geht – mitgebracht. Vielmehr wolle sie dazu verschiedene kleine Geschichten erzählen, so die Leiterin der Vincent-von-Paul-Schule aus Duderstadt. „Die meisten von uns sind doch von ihren Müttern oder Großmüttern an den Glauben herangeführt worden. Man könnte auch sagen, wir haben den Glauben wie das Beten, als kleine Kinder gelernt,“ begann sie ihren Vortrag. Sie bezog sich auch auf den 2. Brief des Apostel Paulus an Timotheus… Du weißt, von wem du es gelernt hast: denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften“… (2. Tim,14,15)
Ihr selbst sei noch von ihrer Mutter beim Verlassen des Hauses ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet worden. Oder man habe bei besonderen Herausforderungen, wie z. B. einer Prüfung oder Krankheit, eine Kerze angezündet. Damit sollte die Zuversicht vermittelt werden, nun unter Gottes besonderem Schutz zu stehen, von ihm behütet zu sein.
Nach diesen Schilderungen, die große Zustimmung bei den Anwesenden fanden, verlas Schwester Dorothea die Geschichte „Das Taschentuch.“ In dieser beschreibt die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ähnliche Erfahrungen mit ihrer Mutter und einer Segensgeste und begann damit ihre Rede bei der Preisverleihung 2009 in Stockholm. Schwester Dorothea erteilt in der privaten Vinzent-von-Paul-Schule kath. Religionsunterricht und daran müssen alle Schülerinnen teilnehmen. Am Anfang ihrer Tätigkeit sei es ihr schwergefallen, über ihren persönlichen Glauben an Gott zu sprechen. Es habe sie etwas Mut gekostet, denn viele Jugendliche haben heute nur noch wenig Bezug zu Religion und Glauben. „Was ist denn das für ein Gewische im Gesicht?“ wurde sie einmal gefragt. Gemeint war das Kreuzzeichen! Sie habe aber auch erlebt, dass eine nicht getaufte Schülerin ehrlich zu Tränen gerührt war und gefragt hat: „warum hat man mir Religion so lange vorenthalten?“
 Auf einem langen Tisch hatte die Schwester Bilder mit je einem symbolischen Motiv, wie z. B. – Liebe, Stille, Grund, Quelle, Sprungbrett u. a. – ausgelegt. Auf der Rückseite war ein Text zu lesen. Die Anwesenden waren eingeladen, ein Motiv zu wählen, das Bezug zum eigenen Glauben hat und evtl. etwas dazu zu sagen. Nach kurzen Überlegungen berichteten auch einige davon, welche Kraft sie aus ihrem Glauben erhalten hatten oder welchen Mut, dass sie vor Nichtglaubenden beten und sogar mit ihnen darüber sprechen konnten.
Und genau das ist „Glauben teilen“, ebenso wie das Gespräch heute hier, in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Mit einem Gebet beendete Schwester Dorothea ihren interessanten Vortrag.
Am frühen Nachmittag war sie von Christa Jacobi begrüßt worden und da unser Frauenbund von einem Team geleitet wird, dankte ihr am Ende Mechthild Diederich und übergab ein kleines Geschenk.
Rosemarie Jütte