Grundschule Rhumspringe trauert um ihre Lehrerin

Maria Rudolph +

Im Juni 2017 wurden noch Pläne für das nächste Schuljahr geschmiedet. In welchen Klassen soll Frau Rudolph eingesetzt werden? Welche Fächer soll sie unterrichten? Einen Monat später, in den Sommerferien, wurde bei einer Routineuntersuchung die Diagnose Krebs gestellt. Trotz allem ließ sich Frau Rudolph nicht unterkriegen, war zuversichtlich: „Ich bin stark, ich schaffe das.“ Es folgte eine Operation. „Zum Halbjahr bin ich wieder in der Schule“, so zeigte sie Vertrauen in die Zukunft. Es folgten Chemo- und Strahlentherapie. Ihr Körper war zusehends geschwächt. Der Krebs trat erneut auf. Nun sank ihr Lebensmut von Tag zu Tag. Niemand konnte ihr Hoffnung geben. Schließlich verstarb Frau Rudolph am 21.3.2018 im Alter von 59 Jahren. Schüler und Belegschaft der Grundschule Rhumspringe waren tief betroffen, als sie diese Nachricht erhielten, denn Frau Rudolph erteilte hier seit vielen Jahren Religionsunterricht und weitere Fächer, war Fachleitung für die Gestaltung und Betreuung der Schulmessen und natürlich auch Klassenlehrerin. Und nun hieß es Abschied nehmen. Da die Begräbnisfeier in die Ferien fiel, entschied Frau Woitschewski, dass alle Schüler und Kollegen in den ersten Tagen der Schulzeit gemeinsam zum Grab von Frau Rudolph wandern und dort in einer persönlichen kleinen Zeremonie von ihrer Lehrerin Abschied nehmen wollten. Pfarrer Grabowski erklärte sich gleich bereit daran teilzunehmen. Schweigsam und ergriffen versammelte sich die Gruppe um die Begräbnisstätte. Es wurden ihre Lieblingslieder mit Gitarrenbegleitung gesungen und Gebete und Fürbitten von den Kindern vorgetragen. Pfarrer Grabowski unterstützte die kleine Feierstunde mit kindgerechten Texten aus der Bibel. Ganz besonders bewegend war der Augenblick, als jedes Kind einzeln mit einem kleinen Topf Primeln zum Grab trat und die Blume und einen Abschiedsbrief dort niederlegte. In diesem Moment rollten bei vielen Kindern und Erwachsenen die Tränen. Abschiednehmen ist nicht einfach, vor allen Dingen, wenn es für immer ist. Aber der Glaube, dass wir uns im Himmel wiedersehen, tröstet uns. Vor dem Lehrerzimmer hat das Kollegium einen kleinen Gedenktisch aufgestellt. Dort sind viele Fotos von Frau Rudolph, die Traueranzeige, ein Brief von ihrer Tochter Annika, ein Blumenstrauß und eine Kerze aufgestellt. So kann man sich immer wieder ihrer erinnern. Auch beim Frühjahrskonzert der Schule soll es einen Nachruf geben und ihr Lieblingslied von Peter Maffay „Ich wollte nie erwachsen sein“ geflötet und gesungen werden. Ruhe in Frieden und hab Dank für die schöne Zeit mit Dir
M. Adam